Schweizer Pünktlichkeit
In der Schweiz ist der Personenverkehr sehr gut organisiert. Die Züge fahren eigentlich immer pünktlich, egal ob es regnet oder schneit, und die Seilbahnen sorgen dafür, dass man ordentlich auf den Berg gebracht wird. Der Skitourismus ist in der Schweiz weniger entwickelt als in Frankreich und Österreich, weshalb es auch weniger Seilbahnen gibt.
Statistik Seilbahnen Schweiz
Anfang 2022 gab es in der Schweiz insgesamt 2.434 Liftanlagen. Von diesen 2434 Anlagen fallen 1522 unter die Kategorie Schlepplift, Kinderlift oder Förderband. Das sind die saisonalen Lifte, die nur im Winter in Betrieb sind. Insgesamt gibt es 912 echte Seilbahnen, einschließlich Standseilbahnen. Mehr als 61% aller Anlagen befinden sich in den Kantonen Wallis, Graubünden und Bern.
Fakten
- 753 Schlepplifte
- 470 Kinderlifte
- 352 Sessellifte
- 299 Förderbandlifte
- 252 Kleinseilbahnen
- 139 Umlaufseilbahnen
- 115 Pendelseilbahnen
- 54 Standseilbahnen
Quelle: www.seilbahnen.org
Die Zahl ist in den letzten Jahren leicht gesunken, da u.a. einige Schlepplifte verschwunden sind. Eine Reihe neuer Seilbahnen ist dazugekommen, die aber vor allem alte Seilbahnen ersetzen sollen.
Rückgang der Zahl der Seilbahnen
In den 90er Jahren erlebte die Schweiz einen Höhepunkt in der Anzahl der Seilbahnanlagen. Seither ist die Zahl wieder gesunken, aber das liegt daran, dass viele Schlepplifte zu Sesselliften, Bypass- und Pendelbahnen umgebaut wurden. Während man früher 3 Schlepplifte brauchte, um auf einen Berg zu kommen, kommt man heute mit 1 Seilbahn aus. Die Anzahl der Seilbahnen ist seit den 1990er Jahren ziemlich konstant geblieben. Die Zahl der Seilbahnbenutzer und die Kapazität der Bahnen sind jedoch seit den 1990er Jahren enorm gestiegen.
Während die Kapazität Anfang der 1990er Jahre bei 450.000 Personen pro Stunde lag, waren es 2018 rund 900.000 Personen pro Stunde. Also eine Verdoppelung der Kapazität bei etwa gleicher Anzahl von Seilbahnen. Das bedeutet, dass im Zeitraum von 1990 bis heute hauptsächlich in Seilbahnen und Sessellifte mit höherer Kapazität investiert wurde. In den 90er Jahren war der Einsatz von 2er-Sesselliften noch an der Tagesordnung. Heute ist ein 8er-Sessellift durchaus üblich.
Da die Sessellifte zunehmend auch kuppelbare Klemmen verwenden, kann die Geschwindigkeit erhöht werden. Ein Sessellift mit einer Fix-klemme bewegt sich immer mit der gleichen Geschwindigkeit, da die Personen ja auch normal ein- und aussteigen können müssen. Mit der kuppelbaren Klemme wird der Sessel vom Seil genommen und kann langsam durch die Station rotieren. So können die acht Personen ruhig und bequem auf dem Stuhl platznehmen. Anschließend wird der Sessel wieder mit dem Seil verbunden und die Fahrt nach oben kann zügig fortgesetzt werden.
Das Gleiche gilt natürlich auch für Umlaufbahnen mit Kabinen. Für diese können auch größere Kabinen oder Gondeln verwendet werden, wodurch sich die maximale Kapazität pro Stunde erhöht. Größere Kabinen bei Pendelseilbahnen sorgen natürlich auch für mehr Kapazität pro Stunde.
Rekorde
Die Schweiz hält den Rekord für Seilbahnen. Es gibt Seilbahnen, die sich im Kreis drehen können, wie die Titlis Rotair. Es gibt auch Seilbahnen, die aus zwei Etagen bestehen und bei denen man auf dem Dach der Kabine stehen kann, wie die Cabriobahn auf dem Stanserhorn. Dies sind jedoch keine Seilbahnen, die Rekorde aufgestellt haben. Mittlerweile wurden auch in anderen Ländern Dreh- und Doppelstockbahnen gebaut.
Welche Schweizer Rekorde gibt es denn?
- Die längste Treppe der Welt befindet sich bei der Standseilbahn Mülenen - Niesen Kulm. Diese Treppe mit 11.674 Stufen kann unter Umständen als Fluchtweg genutzt werden, wenn bei der Standseilbahn selbst etwas schief geht.
- Die steilste Standseilbahn ist die Stoosbahn bei Stoos im Kanton Schwyz. Diese Standseilbahn hat eine Steigung von bis zu 110%.
- Die höchstgelegene Seilbahnstation liegt auf 3.820 Metern. Es handelt sich um die Seilbahnstation auf dem Kleinen Matterhorn (Matterhorn Glacier Paradise).
- Die 8er-Sesselbahnen von Les Crosets-Marcheuson und Prodalp-Prodkamm am Flumserberg können jeweils 4.000 Personen pro Stunde befördern. Dies ist ein Schweizer Rekord.
Schienennetz
Die Schweiz verfügt über eine große Anzahl von Seilbahnen, mit denen man viele hohe Berge besuchen kann. Die Kantone Wallis, Graubünden und Bern verfügen über die meisten Seilbahnen. Der große Unterschied zu Ländern wie Frankreich und Österreich besteht darin, dass die Schweiz auch über ein sehr gut ausgebautes Eisenbahnnetz verfügt. Natürlich fahren auch in den oben genannten Ländern viele Züge, aber die Schweiz hat das dichteste Schienennetz der Welt. Diese Zugverbindungen sorgen für eine gute Verbindung zwischen Seilbahn und Zug.
In der Eiger-, Mönch- und Jungfrauregion können Sie zum Beispiel Lauterbrunnen von Interlaken aus bequem mit dem Zug erreichen. Vom Bahnhof Lauterbrunnen aus können Sie in die Seilbahn nach Grütschalp umsteigen. Hier wartet dann ein weiterer Zug, der Sie ins Dorf Mürren bringt. Von hier aus können Sie mit der Seilbahn auf das Schilthorn fahren oder mit den Gondeln über Gimmelwald zurück ins Tal nach Lauterbrunnen. Wieder am Bahnhof angekommen, können Sie den Zug nach Wengen nehmen. Von Wengen aus können Sie dann mit dem Zug nach Grindelwald oder auf die Jungfrau fahren. Sie können auch die Seilbahn auf den Männlichen nehmen und auf der anderen Seite des Berges mit der Seilbahn nach Grindelwald fahren. Kurz gesagt, alles ist wirklich perfekt miteinander verbunden.
Wenn Sie mit möglichst vielen Bahnen fahren wollen, fahren Sie nach Engelberg. Im Tal von Stans nach Engelberg gibt es mehrere Seilbahnen, und auch in Engelberg selbst gibt es einige schöne Bahnen. Engelberg ist übrigens auch mit dem Zug gut zu erreichen.