Der Steinbock der Alpen
Ein typisches Tier der Alpen ist der Alpensteinbock. Dieses prächtige Tier mit seinen großen, nach hinten gebogenen Hörnern ist auf vielen Bildern dieser Gebirgsregion zu sehen. Warum sie so besonders sind, erfährt man erst, wenn man ihnen in der Realität begegnet. Sie bewegen sich an den steilen Felswänden entlang, als wären es nichts, und die gigantischen Hörner der Männchen machen diese Tiere wirklich imposant.
Der Alpensteinbock
Alpensteinböcke sind mit der Ziege verwandt und leben, wie der Name schon sagt, in den Alpen. Hier leben sie oberhalb der Baumgrenze in steilem, steinigem Gelände, in dem sie sich gut bewegen können. Sie ernähren sich von Gras, Kräutern, jungen Trieben, Blättern und Rinde, was im Winter natürlich nicht so leicht zu finden ist. Deshalb steigen sie in dieser Zeit in tieferes Gelände hinab, um sich ihre Nahrung zu beschaffen.
Die einzelnen Herden der Steinböcke
Die Ziegen, also die Weibchen, leben in Herden mit einem dominanten Weibchen an der Spitze. Auch die Böcke leben in der Regel in Gruppen, trennen sich aber, sobald die Brunftzeit beginnt. In dieser Zeit werden sie zu Rivalen, was zu spektakulären Kämpfen führt. Der Gewinner eines Kampfes erhält vorübergehend das Recht auf eine Ziegenherde.
Junge Alpenböcke
Ende April, anfang Mai, werden die jungen Steinböcke geboren. Normalerweise sind es ein, manchmal aber auch zwei pro Wurf. Da sie im Hochgebirge sofort mit der Mutter losziehen müssen, können sie sehr schnell laufen und klettern. Auf die Kleinen lauern verschiedene Gefahren, wie zum Beispiel Füchse und Steinadler, aber zum Glück haben sie ihre Mutter, die sie davor schützt.
Die Hörner des Steinbocks
Sowohl Männchen als auch Weibchen tragen Hörner. Ein Blick auf diese Hörner genügt, um zu wissen, ob es sich um einen Bock oder eine Ziege handelt. Den Böcken, also den Männchen, wachsen längere Hörner mit großen Rippen auf der Vorderseite. Anhand dieser Rippen, die jährlich wachsen, kann man das ungefähre Alter des betreffenden Männchens erkennen. Bei Ziegen ist dies nicht sichtbar. Außerdem sind die Weibchen wesentlich kleiner als die Männchen, woran man ebenfalls das Geschlecht erkennen kann.
Steißböcke waren in den Alpen fast ausgerottet
Teilweise wegen seiner großen Hörner war der Alpensteinbock fast ausgestorben. Das Tier war eine Art wandelnde Apotheke für den Menschen und wurde daher häufig gejagt. Glücklicherweise überlebte eine Gruppe von etwa hundert Steinböcken in Norditalien, woraufhin ein Jagdverbot eingeführt wurde. Heute sind sie wieder an vielen Orten in den Alpen anzutreffen und fast nur noch Lawinen stellen die größte Gefahr für diese Tiere dar.
Die Suche nach dem Alpensteinbock
Alpensteinböcke sind, wie das Alpenmurmeltier, oberhalb der Baumgrenze zu finden. Um diese faszinierenden Tiere in den Bergen zu beobachten, muss man also ziemlich weit oben suchen. Große Chancen, den Alpensteinbock zu sehen, hat man in Österreich, im Nationalpark Hohe Tauern, sowie in der Nähe von Innsbruck, an der Nordkette. In der Schweiz besteht eine gute Chance, am Rande des Dorfes Pontresina auf eine Steinbockherde zu treffen. Im Frühling, wenn das Gras im Tal wieder grün und zart ist, aber auf den Bergen noch Schnee liegt, kommt die Herde herunter, um sich mit dem frischen Gras zu stärken. Möchten Sie also diese schönen Tiere in freier Wildbahn bewundern? Dann sind diese Orte unbedingt zu empfehlen. Um mehr über Tiere in den Alpen zu erfahren, lesen Sie über die Murmeltiere.